Vollgeldinitiative: Volksentscheid in der Schweiz - Nur die Zentralbank soll Geld schöpfen dürfen

4.3.2018   Die Vollgeld-Initiative verwirklicht, was die meisten Menschen heute schon für Realität halten.

Was ist Vollgeld? Vollgeld ist vollwertiges gesetzliches Zahlungsmittel, das von der Nationalbank in Umlauf gebracht wird. Vollgeld sind heute nur Münzen und Banknoten. Bargeld macht aber nur noch 10% des gesamten umlaufenden Geldes aus, 90% sind elektronisches Geld.

Was ist elektronisches Geld? Das sind die Zahlen auf unseren Konten. Diese kommen nicht von der Nationalbank, sondern werden von den Banken erzeugt ("geschöpft"). Sie sind kein gesetzliches Zahlungsmittel, sondern nur ein Versprechen einer Bank, uns bei Bedarf Bargeld auszuzahlen. Gerät eine Bank in Schieflage, können Kunden ihr Geld nicht mehr abheben.

Die Vollgeld-Initiative will, dass neben Münzen und Noten zukünftig auch das elektronisches Geld allein von der Nationalbank hergestellt wird. Damit wird das elektronische Geld zu Vollgeld und steht jederzeit zur Verfügung, auch wenn eine Bank in eine Krise gerät.

Vom Vollgeld profitieren alle: Bankkunden, Realwirtschaft, Bund, Kantone, SteuerzahlerInnen und das traditionelle Bankgeschäft. Die Banken bleiben zuständig für Zahlungsverkehr, Vermögensverwaltung und Kreditvermittlung, können aber kein eigenes Geld mehr erzeugen.

Die Einführung von Vollgeld ist gut machbar. Es gibt eine ausreichende Übergangszeit, und die Nationalbank hat differenzierte Steuerungsmöglichkeiten.

Wir Schweizer haben bereits 1891 den Banken das Drucken von Banknoten verboten und zur Aufgabe der Nationalbank gemacht. Genau wie damals bei Banknoten wollen wir nun der Nationalbank auch das Erzeugen unseres elektronischen Geldes übertragen.

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S.a.: 
MAKROSKOP 25.10.17:   Warum sich Banken refinanzieren müssen? Von Dirk Ehnts
... Wie in Fachkreisen inzwischen weithin anerkannt, schöpfen Banken im Verlauf der Kreditvergabe neue Einlagen – und damit, je nach Gelddefinition, auch neues Geld. Das berühmte „Geld aus dem Nichts“ (das Phänomen wurde auf Makroskop auch schon von Günther Grunert und Paul Steinhardt beschrieben). 
 

 

04.03.2018 - 17:00