5.2.2022 Diese Informationsvorlage des Forstamtes [für den Bezirksbeirat, s.Anhang; Die Redaktion] enthält Verdrehungen der Tatsachen. Der Protest gegen die Holzeinschläge im Mühltalwald, die über 1000 Bäume betroffen hätten, begann Ende 2020. Die Fällungen waren für Anfang 2021 geplant. Daraufhin verhängte der Umweltbürgermeister einen Aufschub bis zum Herbst. 9 Monate lang gab es keine weiteren Verhandlungen.
Das Forstamt pflegte aber einen Austausch mit den Heidelberger BUND- und NABU-Vertretern, die die Auslichtungen begrüßen.
Bei dem Waldtreffen am 16.9.21 mit 6 Förstern und dem Umweltbürgermeister wurde versucht, den Hiebsplan unverändert vorzustellen. Das scheiterte aber angesichts des Widerstands von fast 150 Bürger:innen. Darauf lenkte der Leiter des Forstamtes ein. Er gab das Versprechen ab, keine Buchen sondern vorwiegend Nadelhölzer zu fällen.
Das Aktionsbündnis hat in zwei anschließenden Verhandlungen ein Beteiligungsprojekt vorgeschlagenen welches akzeptiert wurde. Bei der Holzernte anfallende Reste sollten in den ausgehagerten Buchenbestand gebracht werden, weil es auf Grund der bisherigen Forstpraxis extrem an Totholz mangelt. Weiterhin wurde vereinbart, dass das gefällte Laubholz liegenbleibt und nicht auf Polter zum Verkauf geschichtet wird. Die Pflegemaßnahme, zusammen mit dem vereinbarten Einbringen von Buchen- und Eichenwildlingen macht aber nur dann Sinn, wenn dem Wald anschließend eine jahrzehntelange Stabilisierungsphase gegönnt wird.
Bei dem Einsatz im November wurden jedoch reichlich Laubbäume gefällt und seitdem gehen derartige Fällaktionen im oberen Teil des Handschuhsheimer Waldes weiter. Das Aktionsbündnis hat daraufhin nicht von Wortbruch, sondern von einem Vertrauensbruch gesprochen. Eine Beteiligung am Projekt ohne Zusagen wurde ausgesetzt.
Da es keine Anzeichen dafür gibt, dass die kommunale Forstpolitik von der Holzproduktion an erster Stelle abweicht, bemüht sich das Aktionsbündnis weiterhin, für eine andere Zielsetzung zu werben. Unser Stadtwald sollte nicht primär Rohstoffquelle sein, sondern langfristig ein artenreiches, klimastabiles Ökosystem werden, welches vor allem für Erholung, Frischluftzufuhr und Trinkwasser sorgt. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite Waldwende-Heidelberg.